Kreta . . . Spinalonga

... ist eine kleine Insel im Norden der Bucht von Mirabello, man kommt nur mit dem Boot rüber um die Insel zu besuchen.

Im 15. Jahrhundert errichteten die Venezianer auf Spinalonga eine riesige Burg. Im Jahr 1669 eroberten dann die Türken Kreta. 
Wegen der dicken Mauern war es praktisch unmöglich die Burg zu dieser Zeit zu stürmen. 
Bis die Türken um das Jahr 1900 Kreta endgültig verließen, diente die mächtige Burg als Wohnraum für türkische Siedler. 

Danach begann erst der eigentliche berühmte Geschichtsabschnitt Spinalongas.



Die Lebrainsel - Verbannungsort von 1913 bis 1957

Alle Einwohner (auch Kinder) von Kreta welche an Lebra erkrankt waren, wurden nach Spinalonga verbannt und auch dort bestattet.


Lepra war von etwa 1900-1950 hochansteckend und unheilbar, 
deshalb erwartete die Leprakraken in Spinalonga ein lebenslanger Aufenthalt. 
Über 1.000 Kranke hatte die Insel zu ihren Spitzenzeiten.

Der Eingang in die Festung erfolgt durch einen etwa 10m langen Tunnel, der Rundweg um die Insel ist etwa 1,5 km lang.


Es waren sehr schlechte Lebensbedingungen auf der Insel, die Kranken lebten in heruntergekommenen Häusern auf sehr engstem Raum.

In völliger Isolation mussten diese Menschen nicht nur ihre Krankheit, sondern auch die Trennung von ihren geliebten Personen ertragen. Eine medizinische Betreuung durch einen Arzt gab es nur sporadisch. 


Das Haupttor
Durch das Haupttor bekamen sie ihre Lieferungen mit Lebensmitteln, Wasser und medizinischer Hilfe.

Langsam und durch die Jahre hinweg fanden die Kranken die Kraft und den Mut, ihre neue Lebenssituation zu akzeptieren 
und ihr Leben neu zu organisieren.

Sie bauten Geschäfte und Tavernen, hielten Vieh, große Gebäude wurden in Krankenhäuser umgewandelt
sie erbauten sogar zwei Kirchen und obwohl es verboten war fanden sogar Hochzeiten auf der Insel statt.

Ein Blick in die erste rekonstruierte Kirche.


Die zweite Kirche ... sie war leider geschlossen.


Wo diese Tür hinführt weiß ich leider nicht, es war nirgends eine Info zu finden.

Als etwa 1953 die ersten wirksamen Lepramedikamente gefunden wurden, wurde ca. acht Jahre später die Leprastation aufgelöst. Ungefähr 30 Bewohner konnten die Insel überglücklich und geheilt verlassen.

NEIN der Mann will sich nicht hinunterstürzen.

Er ist über einen rutschigen Weg zur großen venezianischen Burg hinauf gestiegen ... 

...von dort hat man einen wunderschönen Blick auf Plaka und Elounda.

Wieder zurück von der Insel haben wir uns ein wenig in Plaka umgeschaut ...

... und in einer gemütlichen Taverne einen Kaffee getrunken.

Auf der Rücktour haben wir noch ein paar mal angehalten um die Gegend zu genießen.




Spinalonga ... eine Insel mit trauriger Geschichte, sie regt zum Nachdenken an.

Es gibt einen sehr bekannten und spannenden Roman über die Leprakolonie Spinalonga, 
Das Buch heißt "Insel der Vergessenen"





Hast Du vielleicht eines meiner letzten Kreta-Post‘s verpasst?
Dann schau doch mal vorbei, ich würde mich freuen.




Nun wünsche Euch allen einen schönen Donnerstag ...



Kommentare

  1. Liebe Biggi,
    was sind das für schöne charmante Häuser, das gefällt mir sehr gut.

    Ihr seid aber auch was herumgekommen. Viel gesehen und viel Foto gemacht.

    Sehr schön ist das alles.

    Lieben Gruß Eva

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  2. Guten Morgen liebe Biggi,

    wie wahr, die Insel hat eine traurige Vergangenheit. Ihr habt viel erlebt, gesehen und erfahren können. Eine interessante Burg ist das aber schon. Es ist gut, das jetzt normales Leben auf der Insel eingezogen ist.
    Feine Bilder hast du mitgebracht.

    Liebe Grüße
    Paula

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  3. Ihr seid rübergefahren. Wir nicht. Wir meinten, es sind nur ein Haufen Ruinen. ;-)
    Aber ich habe das Buch von Victoria Hislop "die Insel" darüber gelesen.
    Liebe Grüße

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  4. So eine schöne Insel mit einer so traurigen Vergangenheit. Früher gab es leider keinen anderen Schutz für den Rest der Bevölkerung als die Isolation der Kranken. So macht man es heute ja noch bei Ebola und anderen hoch ansteckenden Krankheiten für die es noch keine wirksamen Medikamente gibt.
    Auf jeden Fall hast du schöne Bilder mitgebracht, sowohl von der Insel als auch von Plaka.

    Liebe Grüße
    Arti

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  5. Insel der Vergessenen ... das habe ich schon mal gehört ... ja, traurig , und bestimmt auch nicht so einerlei, da lang zu gehen ... mit diesem Hintergrundgedanken.
    Aber klasse, daß Du uns lehrreiches Bild- und Textmaterial hier bietest!
    Liebgrüße,
    Tiger
    🐯

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  6. Den Roman "Die Insel der vergessenen" habe ich gelesen, liebe Biggi.
    Ein trauriges Kapitel Geschichte, aber so war das früher. Es gab keine Medikamente und den Menschen blieb nichts anderes übrig, als die Kranken total zu isolieren und sie quasi ihrem Schicksal zu überlassen.

    Dein Mann war mutig, dort hinaufzusteigen, aber Blick von oben ist atemberaubend.

    Überhaupt, dein post ist ein Sahnhäubchen, einen wunderschönen und erlebnisreichen Tag habt ihr verbracht.:-)

    Schade, dass euer Storchenpaar auch in diesem Jahr nicht brütet, aber bestimmt bekommen wir die Kids aus dem Nachbarort zu sehen. :-)

    Liebe Grüße und dir noch einen schönen restlichen Nachmittag
    Christa

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  7. dein Reisebericht ist wieder richtig schön und interessant.
    Da kann man sich richtig gut in die Vergangenheit der kleinen Insel mit den Menschen dort hineindenken.

    Herzliche Grüße von Heidi-Trollspecht

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  8. Liebe Biggi,
    schön dass du an die Insel der Vergessenen erinnerst.
    Mich hat das damals auch sehr beeindruckt. Wundervolle
    Fotos hast du gemacht. Ich bin beeindruckt.
    Einen geruhsamen Abend wünscht dir
    Irmi

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  9. Liebe Biggi,
    Bei meinem Kreta-Urlaub habe ich diese Insel nicht besucht. Jetzt wo ich Deine Bilder ansehe ( die zwar sehr gut geknipst und informativ sind ) bin ich froh, es damals nicht gemacht zu haben. Irgendwie traurig finde ich diese
    Insel und ich habe einen Film darüber gesehen, an den ich mich nun erinnere.
    Ein Kapitel, das Gottseidank abgeschlossen ist. ;-(


    Liebe Grüße
    Elisabetta

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  10. Liebe Biggi,
    ich kann mir vorstellen, dass man mit einem sehr bedrückenden Gefühl diese Insel erkundet. Überall sieht man wahrscheinlich im Geiste die armen kranken Menschen, die dort auf ihren Tod gewartet haben. Schrecklich!
    Dein Bericht ist sehr interessant und traurig zugleich. Ich habe mich jedoch gefreut, dass es noch 30 Menschen gab, die die Insel geheilt verlassen konnten. Es ist ein Segen, dass gegen diese schreckliche Krankheit Medikamente gefunden wurden.
    Liebe Grüße
    Astrid

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  11. Liebe Biggi,
    das ist ein sehr schöner und interessanter Artikel, da Geschichte eines meiner Steckenpferde ist, lese ich sowas immer total gerne. Danke, dass Du mich mitgenommen hast.
    Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

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  12. ein doppelt hartes Los wenn man an dieser Krankheit litt Biggi..
    Danke für die Vorstellung und den Hintergrund
    mit einem LG zum Wochenende vom katerchen

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  13. Glückwunsch zur sitzenden Lady, liebe Biggi, ich drücke ganz fest die Daumen, dass es doch noch mit dem Brüten klappt. :-)

    LG Christa

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  14. Ohne dieses Hintergrundwissen hätte ich die alten verfallenen Überreste, die sich an den Berg schmiegen, nur als sehr fotogen bezeichnet, ich mag solche
    morbiden Orte. Aber da diese Seuche unheilbar war, wusste man sich damals wohl nicht anders zu helfen. Wie schrecklich für die Kranken und ihre
    Angehörigen. Das erst 1953 (mein Geburtsjahr) wirksamen Medikamente gefunden wurden, war mir nicht bekannt. Irgendwie unglaublich, dass es erst so
    spät passiert ist. Ich habe gerade nachgesehen, das Buch gibt es bei Thalia, klingt sehr interessant, werde ich demnächst lesen.
    Ganz liebe Grüße, ein schönes Wochenende und einen
    schönen Muttertag
    Sigi

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  15. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie die Kranken auf dieser traurigen Insel dahin vegetieren mussten. Offenbar haben sie sich aber selbst helfen können und haben ihr restliches Leben so gut wie möglich organisiert. danke für diesen informativen Beitrag.
    Herzlich, do

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  16. Schon ein bisschen "gruselig", also mit läuft schon beim Lesen ein Schauer den Rücken runter. Dabei musste ich gleich an das Buch "Papillon" denken, und dem Teil wo auch er unter Leprakranken verbracht hat.

    Sehr interessanter Ausflug und wieder tolle Bilder.

    Liebe GRüsse

    N☼va

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